ESC-SPECIAL: Drei Fragen an Gjon’s Tears (Schweiz)

Wir stellen den Teilnehmer*innen des Eurovision Song Contest 2021 drei Fragen zum ESC. Hier sind die Antworten von Gjon’s Tears, der mit seinem Song „Tout l’univers“ in Rotterdam für die Schweiz antritt.

Gjon's Tears

Worum geht es in deinem Song?

Es geht um ein spezielles Gefühl: Wenn etwas zerstört ist und wir es wieder aufbauen müssen. Der Song wurde ursprünglich auf Englisch geschrieben und hieß „Ground Zero“. Das Wort gibt es im Französischen nicht und es hat mich fasziniert. Erst ging es um eine Atombombe oder etwas, was du nicht wieder aufbauen kannst. Wie beim 11. September – wie kannst du an dieser Stelle wieder etwas aufbauen? Das ist hart. Und man hat zwei Möglichkeiten: Aufgeben oder etwas Besseres daraus machen. Das Gefühl wollte ich haben: Ich wollte kämpfen, wieder aufbauen und nicht aufgeben. Aber es geht natürlich auch um persönliche Probleme, unsere eigenen Explosionen – jemand stirbt, man trennt sich oder sowas. Und ich will sagen: Lasst uns darum kämpfen. Und warum es „Tout l’univers“ ist? Weil es im Französischen den Ausdruck gibt, dass man weiter schauen möchte, also super positiv sein möchte – eben das gesamte Universum betrachten. Und auch wenn du denkst, dass du alles gesehen und ertragen hast, hast du noch nicht alles im Universum gesehen und noch was zu entdecken. Und darum musst du kämpfen.

Was ist dein Ziel beim ESC 2021?

Mein Ziel ist es, einen guten Auftritt hinzulegen und stolz auf mich zu sein. Und ich hoffe, dass es den Leuten gefällt, das ist das Wichtigste. Ich habe mit Musik angefangen, weil ich gesehen habe, wie mein Großvater geweint hat, als ich gesungen habe. Und man bekommt ja immer gesagt, dass man seine Emotionen für sich behalten soll. Deshalb habe ich mich in diesem Moment wie ein Superheld gefühlt, weil ich jemanden gerührt habe, der für mich ein Fels in der Brandung war. Deshalb ist mein Bühnenname Gjon’s Tears, weil diese Tränen für mich sehr symbolisch geworden sind. Ich mache Musik, um Menschen zu berühren. Und als persönliche Challenge wäre es für mich toll, unter den ersten Fünf zu landen. Denn das bedeutet, dass du eine gewisse Qualität hast und die Menschen das gesehen haben.

Was ist deine erste ESC-Erinnerung?

Ich habe den ESC 2011 entdeckt. Da habe ich Aurela Gaçe, die albanische Teilnehmerin, gesehen. Ich war sehr beeindruckt, denn in Albanien ist sie sehr berühmt. Ich habe eigentlich mit meinem Bruder und meinem Cousin nach einem Film gesucht, aber dann sind wir beim Schweizer Sender gelandet, der den ESC übertragen hat. Und ich fand das sofort cool. Wir haben es bis zum Ende geschaut. Es war verrückt, das alles zu sehen – Feuerwerk, LED-Screens, die Spezialeffekte, die verschiedenen Stagings, die gesamte Show bis hin zum Voting. Ich weiß noch, wie ich danach schlafen gegangen bin und davon geträumt habe, den Contest zu gewinnen. Ich war danach kein aktiver Fan, aber ich habe häufiger coole Songs entdeckt und dann festgestellt, dass es Eurovision-Songs sind – zum Beispiel von Loreen, Salvador Sobral oder Mahmood.

 

Ausführliches Interview mit Gjon’s Tears.

Hier gibt es alle Songs des ESC 2021 zum Anhören.

 

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Foto: SRF / Oscar Alessio

 

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