„Ich will zum ESC!“: Sophie im Fragebogen-Interview

In der Rubrik „Fragebogen“ beantworten Künstler*innen insgesamt 15 Fragen rund um das Thema Musik. Zudem erhalten sie eine weitere Aufgabe: Ein musikbezogenes Foto aufnehmen oder mit einem Bleistift etwas malen oder schreiben. Dieses Mal mit Sophie im „Ich will zum ESC!“-Special.

Sophie, Ich will zum ESC

Erste CD: das erste Album der No Angels, damals immer noch so schön haptisch mit Booklet, das geht beim heutigen Streamen leider verloren

Erstes Konzert: puh, schwer zu sagen, dadurch dass ich in einer Freikirche aufgewachsen bin, war jeder Sonntag ein Stück weit auch Konzert

Früheste Kindheitserinnerung, die etwas mit Musik zu tun hat: das waren Gottesdienste, aber auch die Schlagermusik meiner Großeltern

Aktueller Lieblingssong: meistens sind das mehrere, gerade läuft in Norwegen wieder „Hver gang vi møtes“ (Sing meinen Song) und da hat Emelie Hollow zusammen mit Ella Marie Hætta Isaksen „Mu ahkku“ von Mari Boine gecovert, das war sehr emotional und sehr, sehr gut. Den höre ich gerade rauf und runter.

Peinlichster Lieblingssong: die eigene Musikvorliebe sollte einem wie die meisten Vorlieben nie peinlich sein, Geschmäcker sind eben verschieden; manche finden es peinlich, wenn sie Mainstream-Songs gut finden, andere, wenn sie einen komplizierten nischigen Indie-Song nicht aus dem Kopf bekommen – ich bin auf jeden Fall immer mit beiden Arten von „Peinlichkeit“ unterwegs

Eigener Lieblingssong: Ich bin immer sehr kritisch mit meinen Songs, deshalb habe ich zur Zeit auch nichts veröffentlicht, auch wenn ich ja eine ganze Setlist mit eigenen Liedern für die Tour mit Schrottgrenze hatte. Ich glaube am meisten Spaß gemacht hat mir „Wie fühlt sich’s an“ zu spielen. In dem Song geht es um Anpassungsdruck, Anders-Sein und den Wunsch, dazuzugehören. Ein paar Zeilen daraus finden sich hier.

Lieblingssongzeile: Ich war neulich auf einem Konzert von „Endless Wellness“, auf dem ein noch unveröffentlichter Song gespielt wurde. Donnerwetterblitz heißt der wohl und sobald ich den Text vorliegen habe, werde ich wahrscheinlich so ziemlich alles als Lieblings-Songzeile markieren. Eine davon hat das Diffus-Magazin bereits aufgegriffen: „Ich weiß jetzt endlich, wo ich sein mag / Und das ist entweder bei SPAR / in der Tiefkühlabteilung / Oder in einer dicht gefüllten Bar“

Bestes Konzert: Ich bin oft Fan der Support-Acts. Es gibt ja meistens einen Grund, weshalb sie von den Hauptacts ausgewählt wurden. Ich war schon länger Fan von „Braids“ aus Kanada, als sie 2022 Future Islands supportet haben. Diese Band live zu sehen war einfach so toll und danach gab es noch ein ausführliches Gespräch und mehrere Umarmungen mit Raphaelle Standell-Preston, der Sängerin, das war einfach nur sweet.

Schlechtestes Konzert: Lustigerweise am selben Ort, Columbiahalle. Ein paar Jahre zuvor war der Ton dort so schlecht abgemischt, ich habe von der Musik nur Matsch verstanden. Lag anscheinend nicht an der Venue. Die Band nenne ich jetzt mal nicht, weil sie eigentlich auch richtig toll ist. Daraus lernt man nur: Toningenieure machen einen extrem wichtigen Job!

Bestes eigenes Konzert: In Berlin im Badehaus als Support für Schrottgrenze. Viele liebe Menschen waren da und es gab einen exzellenten Sound in diesem Raum, einfach gute Energie auch vom Publikum.

Vinyl, CD oder mp3? FLAC-Formate, mittlerweile wird ja doch eh alles digital aufgezeichnet und gemischt und nur noch im Nachhinein auf Vinyl gepresst, da macht das keinen so großen Unterschied. Aber wenn die Qualität besser ist, freue ich mich natürlich. Im Zweifel habe ich jedoch lieber einen Song mehr im Gepäck als immer dasselbe hören zu müssen.

Download oder Stream? Download, das Netz in Berlin ist in den U-Bahnen oft unterbrochen, das treibt sonst Schweißperlen auf die Stirn.

Clubkonzert oder Festival? Wohnzimmerkonzert. Je intimer, desto besser. Außerdem ist das Wohnzimmer weniger exklusiv als die große Bühne. Ich bin auch schon spontan bei einem Wohnzimmerkonzert aufgetreten und habe schnell meine Gitarre geholt.

Drei Songs, die auf meinem Mixtape nicht fehlen dürfen: Khotton „Pasará“ , Martin Klein „Träum“, Caroline Polachek „So Hot You’re Hurting My Feelings“

Welches Album ich auf keinen Fall mit auf eine einsame Insel nehme: ein Album voller Songs, die vor allem durch TikTok-Sounds bekannt sind, die werden wahrscheinlich eh ewig in meinem Kopf wohnen

Ein Schnappschuss von meinem Auftritt im Badehaus Berlin im Oktober letzten Jahres.

Sophie, Ich will zum ESC

 

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Fotos: NDR/André Kowalski und Sophie

 

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