NEWS: Nick Cave und Warren Ellis veröffentlichen Überraschungsalbum „Carnage“

Auf einmal war es da: Nick Cave hat gemeinsam mit Warren Ellis das Album „Carnage“ aufgenommen und ohne vorherige Ankündigung veröffentlicht.

Nick Cave, Warren Ellis

Dass ein Longplayer in Arbeit war, hatte der Musiker bereits durchklingen lassen. Einen VÖ-Termin hat er aber nicht genannt – und „Carnage“ dann am Donnerstag rausgebracht.

Der Titel bedeutet „Blutbad“ oder „Gemetzel“. Cave beschreibt das Album dann auch als „eine brutale, aber wunderschöne Aufnahme, eingebettet in eine gemeinschaftliche Katastrophe“. Denn entstanden ist es während mehrerer Wochen im Lockdown.

„Die Arbeit an Carnage war eine komprimierte Phase intensivster Kreativität“, sagt Ellis, Mitglied der Bad Seeds und zum ersten Mal offizieller Duo-Partner des Superstars. „Denn es dauerte gerade mal zweieinhalb Tage, bis diese acht Songs in irgendeiner Form standen. Dann erst sagten wir uns: ‘Ach komm, lass uns doch ein Album machen!’ Das alles war also nicht sonderlich geplant.“

Cave hatte nach eigener Aussage die ersten Lockdown-Wochen damit verbracht, „zu lesen, regelrecht zwanghaft zu schreiben und einfach nur auf meinem Balkon zu sitzen und über die Dinge nachzudenken.“ „Carnage“ sei dann „einfach so vom Himmel gefallen. Es war ein Geschenk.“

Die Tracklist sieht so aus:

01. Hand of God
02. Old Time
03. Carnage
04. White Elephant
05. Albuquerque
06. Lavender Fields
07. Shattered Ground
08. Balcony Man

Vor einigen Wochen hatte Nick Cave seine für 2021 geplante Europa-Tour wegen der unsicheren Lage komplett abgesagt, darunter auch die vier Deutschland-Konzert in Köln, Hamburg, Berlin und München.

Im Juli 2020 war er im Londoner Alexandra Palace aufgetreten – alleine am Flügel in einem großen, leeren Saal. Im November wurde der Live-Mitschnitt „Idiot Prayer: Nick Cave Alone at Alexandra Palace“ digital, auf CD und auf LP veröffentlicht.

Anfang Oktober 2019 hatte Cave sein Album „Ghosteen“ veröffentlicht. „Er hat nichts von seiner Düsterkeit eingebüßt, man leidet mit ihm, fühlt seinen Schmerz. Nur die Zielstrebigkeit ist ihm hier und da abhanden gekommen“, haben wir darüber in unserer Review unter anderem geschrieben.

 

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Foto: Joel Ryan

 

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