Im Dezember 2020 haben wir eine Liste mit zehn Alben aufgestellt, auf die unsere Vorfreude für 2021 besonders groß war. Nun nehmen wir sie noch einmal unter die Lupe.
Crowded House – Dreamers Are Waiting
„Aber damit ist zumindest ein Anfang gemacht und wir wissen, dass der neue Longplayer, der auf ‚Intriguer‘ von 2010 folgt, nun wirklich in Produktion ist.“
Und im Juni 2021 war es dann so weit und nach über zehn Jahren hielten wir ein neues Album von Crowded House in den Händen. Es gab sympathischen Sound, wie wir ihn von der Popband gewohnt sind – der große Wurf war es jedoch nicht. Zitat aus unserer Review: „‚Dreamers Are Waiting‘ an sich ist leider nicht so spannend. Zwölf Songs sind drauf – und um es vorweg zu nehmen: Wirkliches Hitpotenzial hat leider keiner davon.“
Tom Grennan – Evering Road
„Nachdem sein Debüt „Lighting Matches“ 2018 extrem erfrischend war, erhoffen wir uns auch davon sehr viel.“
Und Tom Grennan hat mit seinem Zweitwerk geliefert! Das Album hatte Hits, eine persönliche Geschichte und hat es ganz nebenbei auf die Nummer eins in Großbritannien geschafft. Zitat aus unserer Review: „Tom Grennan hat mehr Power denn je und singt auf allen Tracks so kraftvoll, als ginge es um sein Leben.“
Maximo Park – Nature Always Wins
„Die Vorab-Singles waren gut, aber nicht sehr gut – mal sehen, was ‚Nature Always Wins‘ als Gesamtwerk so kann.“
Da waren wir in unserer Auflistung von Ende 2020 schon auf der richtigen Spur. Denn das Album klang sympathisch, aber das beste von Maximo Park ist es definitiv nicht. Zitat aus unserer Kurz-Review: „Die Band, die inzwischen ohne den ausgewanderten Keyboarder Lukas Wooller auskommen muss, klingt sympathisch wie eh und je. Es fehlen allerdings die wirklichen Hits oder gar Hymnen, wie es sie in der Vergangenheit von den Briten immer wieder gegeben hatte.“
Passenger – Songs For The Drunk And The Broken Hearted
„Auf seinem neuen Album, das nach einer Trennung entstanden ist, erwarten wir so richtig traurige Musik, in die man sich einfach einkuscheln kann.“
Und genau das gab es: Ganz viel vertonten Liebeskummer, sodass es manchmal fast zu viel wurde. Insgesamt waren wir mit dem Album von Passenger aber zumindest teilweise zufrieden. Zitat aus unserer Review: „Auf ‚Songs For The Drunk And Broken Hearted‘ spürt man diese Zerbrechlichkeit ein bisschen zu sehr, ohne dass überragende Songs dabei herauskommen.“
Jarle Skavhellen – Beech Street
„Jarle Skavhellen präsentierte sich 2018 auf seinem Debüt ‚The Ghost In Your Smile‘ als wundervoller Singer/Songwriter. Da ist es nur logisch, dass wir uns vom Nachfolger ‚Beech Street‘ viel erwarten.“
Kein taufrischer Sound, aber ein sympathischer Singer/Songwriter mit Americana-Einschlag: Jarle Skavhellen sorgte für einen spannenden Jahresauftakt mit „Beech Street“, das bereits am 08. Januar erschien. Allerdings war auch direkt zu merken, warum er mit seiner Musik nicht wirklich durchstarten kann. Zitat aus unserer Review: „Es wirkt leider etwas aus der Zeit gefallen, manchmal gar altbacken. Das ist sympathisch wie auf ‚Winnebargo‘, aber nicht immer komplett überzeugend.“
Smith & Burrows – Only Smith & Burrows Are Good Enough
„Wir sind gespannt, die Latte liegt hoch!“
Und an dieser Latte sind die beiden Musiker leider gescheitert: An ihr Winter-Album „Funny Looking Angels“ kam „Only Smith & Burrows Are Good Enough“ bei weitem nicht ran, die Highlights waren sehr rar gesät. Zitat aus unserer Review: „Und so haben Tom Smith und Andy Burrows leider die Chance vertan, ihrem überragenden Debüt ein weiteres erfolgreiches Kapitel hinzuzufügen. Denn wir wissen, dass die beiden es deutlich besser können.“
The Common Linnets – noch kein Titel
Zum zweiten Mal hatten wir die Hoffnung auf ein neues Album der Common Linnets und sie damit auch zum zweiten Mal in unserer Liste – und wieder wurden wir enttäuscht. Nachdem es 2020 noch Corona war, das die Album-Pläne des niederländisch-amerikanischen Kollektivs verschoben hat, können wir dieses Mal nur mutmaßen, was passiert ist – aber die vielen anderen Verpflichtungen von Mastermind Ilse De Lange, die inzwischen auch im deutschen Fernsehen eine feste Größe ist, dürften eine Rolle gespielt haben. Vielleicht ja 2022.
The Fratellis – Half Drunk Under A Full Moon
„Nachdem sie uns 2018 mit ‚In Your Own Sweet Time‚ eine sehr positive Überraschung beschert hatten, haben wir doch einigen Grund zur Vorfreude.“
An „In Your Own Sweet Time“ kam „Half Drunk Under A Full Moon“ leider nicht ran – auch wenn der Albumtitel natürlich Pluspunkte gebracht hat. Keine große Enttäuschung, aber das wäre mit Sicherheit auch besser gegangen. Zitat aus unserer Review: „Katastrophale Tracks sind das natürlich trotzdem nicht und man jammert bei The Fratellis auf einem hohen Niveau.“
Sven van Thom – Liebe & Depression
„Alleine schon der Titel macht Hoffnung auf viele schöne melancholische Tracks.“
Und auf Sven van Thom war auch dieses Mal natürlich Verlass. Abgesehen davon, dass es einige Jahre zu lang gedauert hat, bis er endlich wieder eine Singer/Songwriter-Platte veröffentlicht hat, gab es an „Liebe & Depression“ nichts auszusetzen. Und eine neue Kinderlieder-Platte hat der umtriebige Sänger 2021 dann tatsächlich auch noch abgeliefert. Zitat aus unserer Review: „Auch wenn im Liebe-Segment ebenfalls nicht alles eitel Sonnenschein ist, sind es die düsteren Momente, die diesen Longplayer besonders machen.“
ZSK – Ende der Welt
„Es wird wieder allerlei krachende Musik mit Haltung zu bieten haben.“
Auch hier hat die Vorhersage genau gestimmt: „Alle meine Freunde“ war ein Song gegen die AfD, „Die Kids sind okay“ feierte die Jugend und dann gab es da ja noch den Tribut-Song „Ich habe Besseres zu tun“ für Christian Drosten: ZSK haben mit „Ende der Welt“ einfach abgeliefert. Zitat aus unserer Review: „Mit ‚Ende der Welt‘ gelingt ZSK ein starkes Album, auch und gerade weil es die Sehnsucht nach Punkkonzerten ins Unermessliche steigen lässt.“
Demnächst: Auf welche Alben 2022 wir uns besonders freuen.