EBU ändert Votingsystem für den Eurovision Song Contest 2023

Beim Eurovision Song Contest 2023 wird ein neues Votingsystem eingeführt. Das Televoting bekommt dabei mehr Gewicht.

Eurovision Song Contest 2023, Liverpool

50 Prozent Jury, 50 Prozent Publikum – so war in den vergangenen Jahren die Verteilung der Stimmen in den ESC-Shows. Die European Broadcasting Union (EBU) wird das für den kommenden ESC in Liverpool jedoch verändern, wie sie am Dienstag mitteilte.

Demnach werden die Acts, die es aus den beiden Halbfinals ins Finale schaffen, ausschließlich per Televoting bestimmt. Im Finale werden die Jurys dann wie gehabt auch ihre Punkte verteilen. Eine weitere Neuerung: Über eine Online-Plattform können auch Zuschauer*innen aus Ländern, die selbst nicht am ESC teilnehmen, voten. Diese Ergebnisse sollen wie die eines Landes gewichtet und zum Ergebnis hinzugefügt werden. Damit ändert sich auch das Verhältnis Jury/Publikum im Finale leicht zugunsten des Publikums, das dann über rund 50,6 Prozent der Stimmen verfügt.

Übrigens werden die Jurys des Landes dennoch eine Abstimmung über ihr entsprechendes Halbfinale vornehmen. Diese wird den FAQs zufolge jedoch nur genutzt, wenn kein gültiges Televoting-Ergebnis zustande kommt.

Probleme mit der Jurywertung in Turin

Die EBU hatte das Votingsystem auch deshalb auf den Prüfstand gestellt, weil sie beim ESC 2022 in Turin irreguläre Abstimmungsmuster im zweiten Halbfinale festgestellt hatte und computergestützte Ersatzergebnisse nutzen musste. Dennoch schaffte es Aserbaidschan trotz null Punkten aus dem Televoting ins große Finale.

Sollte beim kommenden ESC eine Jury disqualifiziert werden, darf sie im großen Finale nicht abstimmen. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr sollen dann allerdings die Televoting-Punkte des entsprechenden Landes verdoppelt werden.

Deutschland ist als eines der Big-Five-Länder neben Großbritannien, Italien, Spanien und Frankreich vorab für das Finale qualifiziert und muss nicht durch eins der Halbfinals. Beim Eurovision Song Contest 2023 gilt das auch für Vorjahressieger Ukraine.

Für den ESC 2023 in Liverpool stehen bislang drei Acts fest: Noa Kirel wird Israel vertreten, Andrew Lambrou Zypern und Mia Nicolai & Dion Cooper die Niederlande. Deutschland wird seinen Act im Frühjahr 2023 durch einen Vorentscheid bestimmen.

 

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Foto: EBU