Was wurde aus den sehnlich erwarteten Alben 2023?

Ende 2022 haben wir eine Liste mit zehn Alben aufgestellt, auf die unsere Vorfreude für 2023 besonders groß war. Nun nehmen wir sie noch einmal unter die Lupe.

Alben 2023

 

AnnenMayKantereit – Es ist Abend und wir sitzen bei mir

AnnenMayKantereit - Es ist Abend und wir sitzen bei mirDer Titelsong, der vorab veröffentlicht wurde, war recht melancholisch und gefühlvoll. Mal sehen, was ‚Es ist Abend und wir sitzen bei mir‘ als Gesamtwerk so kann.“

AnnenMayKantereit haben nach ihrem Corona-Album „12“ eine gewisse Schwere beibehalten und sind auf „Es ist Abend und wir sitzen bei mir“ häufiger auch melancholisch unterwegs. Die Songs sind sympathisch und erzählen kleine Geschichten. Zitat aus unserer Review: „Das Album versprüht bei all dem eine ganz besondere Wärme.“

 

Blond – Perlen 

Blond - Perlen„Coole Popmusik, die sich nicht davor scheut, auf Missstände aufmerksam zu machen – wir wünschen uns jedenfalls sehr, dass ‚Perlen‘ so richtig einschlagen wird.“

Und das ist auch so passiert! Mit ihrem Zweitwerk „Perlen“ haben sich Blond deutlich weiterentwickelt in ihrem herrlich frischen, selbstironischen und trotzdem wichtigen Sound. Songs wie „Männer“ und „Oberkörperfrei“ sind jetzt schon Hymnen des Deutschpop. Zitat aus unserer Review:  „Blond kärchern mal so richtig durch.“

 

Lana Del Rey – Did you know that there’s a tunnel under Ocean Blvd

Did you know that there’s a tunnel under Ocean Blvd„Mit ‚Did you know that there’s a tunnel under Ocean Blvd‘ hat sie nun die Chance, zu alter Stärke zurückzukehren.“

„Did you know that there’s a tunnel under Ocean Blvd“ war am Ende leider doch eher unspektakulär. Der Titeltrack hatte zwar einiges zu bieten, doch der Rest des Albums kam da nicht immer mit. Zitat aus unserer Kurz-Review: „Es gibt weitere starke Songs und auch großartige Kollaborationen, das Album ist aber extrem lang und hat dadurch auch sperrige Momente.“

 

Gjon’s Tears – The Game

Gjon's Tears - The Game„Über anderthalb Jahre ist es inzwischen her, dass Gjon’s Tears mit ‚Tout l’Univers‘ beim Eurovision Song Contest in Rotterdam restlos überzeugte. Seitdem warten wir ungeduldig auf sein Debüt-Album.“

Und im Mai 2023 kam es endlich! Es zeigte neue Seiten von Gjon’s Tears, der beim ESC seine Balladen-Tauglichkeit schon unter Beweis gestellt hatte. Ein richtig tolles Debüt. Zitat aus unserer Review: „Auf den gut 50 Minuten von ‚The Game‘ zeigt sich Gjon’s Tears erstaunlich abwechslungsreich und als starker Künstler. “

 

Tom Grennan – What Ifs & Maybes

Tom Grennan - What Ifs & Maybes„Es gab vorab bereits Singles, von denen uns ‚You Are Not Alone‘ als vorweihnachtliche Umarmung besonders gefallen hat. Da darf man sicher einiges erwarten.“

Und Tom Grennan hat abgeliefert. Sein Sound klang auf „What Ifs & Maybes“ noch mehr nach Stadionkonzert als zuvor. Der Brite hat sich längst an der musikalischen Spitze seiner Heimat festgesetzt – und das zu Recht! Zitat aus unserer Review: „Große Überraschungen bleiben aus, aber es gibt ein Album voller Hits, die es hörbar nicht erwarten können, live gespielt zu werden.“

 

 

Herbert Grönemeyer – Das ist los

Herbert Grönemeyer - Das ist los„Der Sänger hat schon zwei Songs des neuen Albums hören lassen und man hat sofort gemerkt, wie gut seine Musik gerade in solch turbulenten Zeiten tut.“

Herbert Grönemeyer zog diese Attitüde gnadenlos durch und zeigte sich auf den neuen Songs aus sturer Optimist. Dennoch hat „Das ist los“ auch jede Menge Haltung – oder mit „Tau“ einfach mal ein wunderbar melancholisches Stück. Zitat aus unserer Review: „Ansätze für positive Gedanken sind oft gar nicht so leicht zu finden, doch Herbert Grönemeyer spürt sie auf und hält sie fest – in sich und seinen neuen Songs.“

 

Måneskin – Rush 

Måneskin - Rush„Måneskin sind durch den ESC-Sieg 2021 in Rockstar-Sphären aufgestiegen, was teilweise mehr mit ihrer Attitüde als ihren Songs zu tun hat. Deshalb wird es spannend, wie sie sich auf Albumlänge präsentieren.“

Das Album spiegelte diese Vorahnung tatsächlich wieder: Die Songs sind durchgehend gut und die Texte etwas platt, aber vor allem die Attitüde macht Måneskin so besonders. Immerhin bekam „Rush“ ebenfalls in diesem Jahr noch eine Deluxe-Version, auf der einige hörenswerte Stücke hinzugefügt wurden. Zitat aus unserer Review: „Die Songs haben zwar aufregende Elemente wie spannende Riffs, gute Basslinien und den ausdrucksstarken Gesang, aber besonders vielseitig wird das auf Albumlänge nicht.“

 

Masha The Rich Man – Sheyne Ziere 

Masha The Rich Man - Sheyne Ziere„Ihre Musik bietet eine spannende Mischung und Vorab-Tracks wie ‚Forever Boiling‘ oder ‚His Rebel Heart‘ waren bereits sehr vielversprechend.“

Ein schonungslos persönliches Album, bei dem Masha The Rich Man um ihren Pop-Sound zahlreiche weitere musikalische Einflüsse versammelt: „Sheyne Ziere“ war ein wirklich tolles Debüt-Album der Sängerin, die als Kind aus der Ukraine nach Deutschland gekommen war. Zitat aus unserer Review: „Auf dem Album gibt es so in jedem Fall sehr viel zu entdecken.“

 

Schrottgrenze – Das Universum ist nicht binär

Schrottgrenze - Das Universum ist nicht binär„Auf ‚Das Universum ist nicht binär‘ erwarten wir jede Menge nicht-trivialer Popmusik eines Quartetts, auf das wir schon lange nicht mehr verzichten wollen.“

Es ist und bleibt wunderbar, wie viel gesellschaftliche Relevanz Schrottgrenze seit ihrem Comeback gewonnen haben. „Das Universum ist nicht binär“ trägt weiter dazu bei, dass sie eine der wichtigsten queeren deutschen Bands sind. Zitat aus unserer Review: „Die Statements auf ihrem neuen Album sind wertvoll wie nie.“

 

ZSK – Hass↯Liebe

ZSK - Hass↯Liebe„Mal sehen, ob „Hass↯Liebe“ an das starke ‚Ende der Welt‘ von vor zwei Jahren anschließen kann.“

Es gibt auch dieses Mal wieder viel Wut und viel Energie – beides tut in der aktuellen Zeit sehr gut. ZSK machen auch auf „Hass↯Liebe“ relevante Rockmusik, wie es sie viel zu selten gibt. Bestes Beispiel ist das wunderbare „Scheißtyp“ über toxische Männlichkeit. Zitat aus unserer Kurz-Review: „Gutes und wichtiges Album – mal wieder.“

 

Fotos: Promo