Am Donnerstagabend (21 Uhr auf ONE) kämpfen im zweiten Halbfinale 17 Acts um die verbliebenen 10 Startplätze für das große Finale des Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam am Samstag. Wir analysieren ihre Chancen.
01. Senhit – Adrenalina (San Marino)
Prognose: Senhit hat jetzt schon für eine der größten Sensationen des ESC gesorgt: Sie hat tatsächlich Flo Rida für San Marino auf die Bühne gebracht. Die Final-Qualifikation dürfte für die beiden ein Selbstläufer sein.
Chancen aufs Finale: 90 %
02. Uku Suviste – The Lucky One (Estland)
Prognose: Uku Suviste hat die undankbare Startnummer zwei direkt nach dem Abriss von Senhit und Flo Rida – schon das könnte ihn das Finale kosten. Denn seine Performance ist solide, aber mehr eben auch nicht.
Chancen aufs Finale: 20 %
03. Benny Cristo – Omaga (Tschechien)
Prognose: Benny Cristo hat eine sympathische Ausstrahlung und einen chilligen Song, so richtig hat er das alles bei den Proben aber nicht rübergebracht. Es muss eine deutliche Steigerung her, wenn er am Samstag nicht nur Zuschauer sein möchte.
Chancen aufs Finale: 30 %
04. Stefania – Last Dance (Griechenland)
Prognose: Griechenland fährt große Geschütze auf und lässt Stefania vor einem Greenscreen tanzen und die Wände hochklettern. Das ist spektakulär, solange keine optischen Fehler passieren, wie es bei den Proben mehrmals der Fall war. Läuft alles glatt durch, wird die Sängerin das Finale jedoch locker erreichen.
Chancen aufs Finale: 80 %
05. Vincent Bueno – Amen (Österreich)
Prognose: Der Song von Vincent Bueno ist eigentlich ein bisschen zu schwerfällig für die ESC-Bühne. Der Sänger selbst sorgt jedoch dafür, dass die Spannung durchgehend erhalten bleibt, weil er einfach richtig ergreifend singt und auftritt. Das könnte für den Finaleinzug reichen.
Chancen aufs Finale: 70 %
Prognose: In den Proben war Rafal das Sorgenkind, vieles klappte nicht – bis hin zu einer Pyroshow, die komplett falsch von den TV-Kameras eingefangen wurde. Im Juryfinale sah das alles nun deutlich besser aus, hinzu kommen eine coole Performance und ein Song, der sich von den anderen abhebt. Der größte Schwachpunkt der Darbietung, nämlich Rafal Gesang, könnte ihm auf dem Weg ins Finale allerdings zum Verhängnis werden.
Chancen aufs Finale: 30 %
07. Natalia Gordienko – Sugar (Moldau)
Prognose: Vom Zuckerschock des Musikvideos ist im Bühnenbild von Natalia Gordienko nichts mehr übrig. Es bleiben ein seichter Song und ein nicht immer perfekter Gesang. Das dürfte zu wenig sein.
Chancen aufs Finale: 20 %
08. Dadi Freyr – 10 Years (Island)
Prognose: Da ein Mitglied von Dadi Freyrs Band Gagnamagnid positiv auf Corona getestet wurde, werden die Isländer nicht live an der Show teilnehmen können. Dafür wird ein Mitschnitt ihrer Probe eingespielt, der locker gut genug ist, um ihnen den Finaleinzug zu ermöglichen, den man ihnen nun umso mehr gönnt.
Chancen aufs Finale: 100 %
09. Hurricane – Loco Loco (Serbien)
Prognose: Der schmissige Popsound von Hurricane ist in der echten Welt schon etwas angestaubt, aber im Eurovision-Umfeld funktioniert er noch immer erstaunlich gut. Die drei Sängerinnen haben Power und ziehen einen Vorteil daraus, dass sie auf der Bühne als Band agieren können. Gut genug fürs Finale? Wahrscheinlich schon.
Chancen aufs Finale: 70 %
10. Tornike Kipiani – You (Georgien)
Prognose: Tornike Kipiani und sein Song „You“ sind leider die Showstopper des Abends. Eine blutleere Nummer, fast desinteressiert vorgetragen – das kann eigentlich nichts werden.
Chancen aufs Finale: 15 %
11. Anxhela Peristeri – Karma (Albanien)
Prognose: „Karma“ ist eine typische Balkan-Ballade. Anxhela Peristeri macht aber sehr viel draus, sie hat Power und kann die Bühne durch ihre Präsenz locker alleine ausfüllen. Damit könnte sie sich auch ihren Startplatz für Samstag sichern.
Chancen aufs Finale: 65 %
12. The Black Mamba – Love Is On Our Side (Portugal)
Prognose: The Black Mamba waren eine der positivsten Überraschungen der Proben. Ähnlich wie Hooverphonic im ersten Halbfinale liefern sie qualitativ hochwertige Musik, gepaart mit einem sehr stimmungsvollen Auftritt. Das sollten Jurys wie Zuschauern honorieren und ihnen das Finale ermöglichen.
Chancen aufs Finale: 75 %
13. Victoria – Growing Up Is Getting Old (Bulgarien)
Prognose: Victoria zeigt sich bei ihrem Auftritt sehr zerbrechlich, die Bühnenshow hat diverse Highlights bis hin zum rieselnden Sand. Ihr Finaleinzug ist höchstwahrscheinlich nur Formsache.
Chancen aufs Finale: 90 %
14. Blind Channel – Dark Side (Finnland)
Prognose: Let’s rock! Blind Channel stechen mit ihrer energischen Show hervor, die dringend ins Finale gehört. Und da werden wir die Finnen bestimmt auch wiedersehen.
Chancen aufs Finale: 80 %
15. Samanta Tina – The Moon Is Rising (Lettland)
Prognose: Zwischen all den starken Sängerinnen kann Samanta Tina nicht viel ausrichten. Ihr Gesang ist zu oft wacklig, ihre Inszenierung in ähnlichen Farben wie bei Efendi im ersten Halbfinale, nur lange nicht so spannend und ausgeklügelt. Gut möglich, dass für sie bereits im Halbfinale Schluss ist.
Chancen aufs Finale: 25 %
16. Gjon’s Tears – Tout l’Univers (Schweiz)
Prognose: Gjon’s Tears ist der wahrscheinlich beste Sänger des Halbfinals. Hinzu kommt die aufregende und sehr kunstvolle Performance. Wird keinerlei Probleme haben, ins Finale zu kommen – und auch dort sehr gute Chancen haben.
Chancen aufs Finale: 100 %
17. Fyr Og Flamme – Øve Os På Hinanden (Dänemark)
Prognose: Die dänische Wundertüte. Der farbenfrohe Auftritt dürfte bei den Zuschauern durchaus gut ankommen, er muss aber auch bei den Jurys punkten. Und er muss darauf hoffen, dass einer der höher gehandelten Acts des Halbfinals strauchelt, dann könnte es auch am Samstag eine Runde Achtziger-Disco für alle geben.
Chancen aufs Finale: 50 %
Alle Songs des Eurovision Song Contest 2021 könnt ihr hier anhören.
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Fotos: eurovision.tv / Andres Putting und Thomas Hanses